Parkett ölen

Parkett ölen

Parkettböden repräsentieren eine hochwertige Kategorie von Bodenbelägen, die sich durch Langlebigkeit und zeitlose Ästhetik auszeichnen.

Wie alle Holzelemente benötigen jedoch auch Parkettböden regelmäßige Pflege, um ihre Qualität und Erscheinung langfristig zu erhalten. Parkett ölen stellt in diesem Kontext eine besonders effektive Methode dar. 

Im Gegensatz zu versiegelnden Verfahren, die eine oberflächliche Schutzschicht bilden, ermöglicht das Ölen eine tiefenwirksame Imprägnierung des Holzes bei gleichzeitiger Erhaltung seiner natürlichen Diffusionseigenschaften.

 Parkett richtig ölen - wie geht das?

Grundlagen der Parkettölbehandlung

Das Sortiment an Parkettölen umfasst verschiedene Varianten:

  • Naturöle: Produkte auf Basis nachwachsender Rohstoffe mit minimalen chemischen Zusätzen wie glimtrex Unio-Öl

  • Hartwachsöle: Kombinationsprodukte mit erhöhter Widerstandsfähigkeit 

Die Wahl des geeigneten Produkts sollte unter Berücksichtigung der spezifischen Anforderungen des jeweiligen Objekts erfolgen. 

Vorteile geölter Parkettböden

Geölte Parkettböden weisen mehrere signifikante Vorteile auf:

  1. Erhalt der natürlichen Holzoptik: Die Behandlung betont die authentische Maserung und Farbgebung des Holzes.
  2. Diffusionsoffenheit: Das Holz behält seine Fähigkeit zum Feuchtigkeitsaustausch, was zu einem ausgeglicheneren Raumklima beiträgt.
  3. Partielle Renovierbarkeit: Beschädigte Bereiche können punktuell nachbehandelt werden, ohne dass eine vollständige Renovierung des gesamten Bodens erforderlich wird.
  4. Erhöhte Widerstandsfähigkeit: Bei richtiger Anwendung bietet die Ölbehandlung einen effektiven Schutz gegen alltägliche Beanspruchungen.

 "glimtrexgeölt-er" Boden erfreut das Auge

Fachgerechte Vorbereitung 

Der Zeitpunkt und die Art der Vorbereitung variieren je nach Ausgangszustand des Parketts. Bei Neuinstallationen kann die Ölbehandlung direkt nach dem fachgerechten Schleifen erfolgen. Bei bereits behandelten Böden muss zunächst die vorhandene Beschichtung vollständig entfernt werden.

Für die sachgemäße Durchführung werden folgende Materialien benötigt:

  • Geeignetes Parkettöl oder Hartwachsöl
  • Flächenstreicher oder Rollapplikator
  • Baumwolltücher für die Nachbearbeitung
  • Poliermaschine (fakultativ, aber empfehlenswert)

Die Vorbereitung des Untergrundes umfasst eine gründliche Reinigung und die Beseitigung sämtlicher Staubrückstände sowie eventueller Verunreinigungen, die das Eindringverhalten des Öls beeinträchtigen könnten.

Anleitung zur Parkettölbehandlung

Hier sollte man unterscheiden, ob man den Boden mit Öl oder Hartwachsöl behandelt.

Die Behandlung mit Hartwachsöl geht leicht von der Hand und kann von einem Heimwerker ohne sonderliche Anstrengungen durchgeführt werden.

Hier sind die Schritte:

1a. Wenn der Boden versiegelt ist, muss die Versiegelung komplett entfernt werden, damit das Öl ins Innere des Holzes eindringen kann.

1b. Wenn es um Erst- oder Nachölen geht, sollte der Boden leicht angeschliffen werden, damit der Schmutz von der Oberfläche beseitigt wird.

2. Dann wird das Hartwachsöl 2 Mal aufgerollt. Dazwischen sollen eine Trocknungsphase und ein Zwischenschliff liegen.

Die Behandlung mit Öl ist etwas aufwändiger, da bei großen Flächen der Einsatz einer Poliermaschine erforderlich sein kann.

  1. Erster Ölauftrag: Das Öl wird gleichmäßig und in moderater Menge auf die gesamte zu behandelnde Fläche aufgetragen. Die Applikation erfolgt idealerweise in Richtung des Lichteinfalls.
  2. Einwirkphase: Je nach Produktspezifikation ist eine definierte Einwirkzeit einzuhalten, während der das Öl in die Holzstruktur eindringt. Diese Phase kann je nach Holzart und Saugfähigkeit zwischen 15 und 60 Minuten betragen.
  3. Poliervorgang: Überschüssiges, nicht absorbiertes Öl wird durch sorgfältiges Polieren entfernt. Dieser Schritt ist essentiell, um spätere Probleme wie klebrige Oberflächen oder ungleichmäßige Glanzgrade zu vermeiden.
  4. Aushärtungsphase: Nach Abschluss der Behandlung ist eine ausreichende Trocknungs- und Aushärtungszeit einzuhalten. Während dieser Zeit sollte der Boden nicht betreten werden und keiner Feuchtigkeit ausgesetzt sein. Die vollständige Aushärtung kann je nach Produkt zwischen 24 Stunden und mehreren Tagen in Anspruch nehmen.


Professionelles versus eigenständiges Ölen des Parketts

Die Entscheidung zwischen professioneller Dienstleistung und Eigenleistung sollte unter Berücksichtigung mehrerer Faktoren erfolgen:

Vorteile professioneller Durchführung:

  • Fachkompetenz und Erfahrung
  • Zugang zu Spezialwerkzeugen und hochwertigen Produkten
  • Effizienz in der Ausführung
  • Potentiell bessere Langzeitergebnisse

Vorteile der Eigenleistung:

  • Signifikante Kostenreduktion
  • Zeitliche Flexibilität
  • Vollständige Kontrolle über den Prozess
  • Erwerb praktischer Kompetenzen

Die Abwägung sollte die Flächengröße, den Zustand des Parketts und die eigenen handwerklichen Fähigkeiten berücksichtigen.

Holzartspezifische Besonderheiten

Verschiedene Holzarten erfordern differenzierte Behandlungsansätze:

  • Eiche: Robustes Holz mit guter Ölaufnahmefähigkeit, geeignet für die meisten Öltypen
  • Buche: Empfindlich gegenüber Feuchtigkeit mit Tendenz zur Dimensionsänderung, erfordert besondere Sorgfalt bei der Ölauswahl
  • Nussbaum: Dunkle Holzart, deren natürliche Farbtiefe durch geeignete Ölprodukte akzentuiert werden kann
  • Exotische Hölzer: Oft mit hohem Eigenölgehalt, was die Absorptionsfähigkeit beeinträchtigen kann; Vorabtests an unauffälligen Stellen sind empfehlenswert

Die Kompatibilität zwischen Holzart und Ölprodukt sollte stets vorab geprüft werden, um unerwünschte Reaktionen zu vermeiden.

Typische Fehlerquellen und deren Prävention

Mehrere potentielle Fehler können das Ergebnis der Ölbehandlung beeinträchtigen:

  1. Überdosierung: Eine zu reichhaltige Applikation führt zu unzureichender Absorption und resultiert in klebrigen Oberflächen.
  2. Inhomogene Applikation: Ungleichmäßiger Auftrag verursacht visuelle Unregelmäßigkeiten im Erscheinungsbild.
  3. Insuffiziente Trocknungszeit: Vorzeitige Nutzung vor vollständiger Aushärtung kann zu permanenten Schäden führen.

Die sorgfältige Beachtung der herstellerspezifischen Verarbeitungsrichtlinien und die Einhaltung der empfohlenen Prozessparameter sind entscheidend für ein optimales Resultat.

Hartwaschöl Seidenmatt auf Buchenparkett

Fachgerechte Pflege geölter Parkettböden

Die kontinuierliche Pflege geölter Parkettböden ist essentiell für deren Langzeiterhaltung:

  • Tägliche Pflege: Regelmäßige Entfernung von Staub und Schmutzpartikeln durch Kehren oder Staubsaugen mit parkettgeeignetem Zubehör
  • Periodische Reinigung: Wöchentliche Feuchtreinigung mit minimal benetztem Wischgerät unter Verwendung pH-neutraler, für geölte Holzböden konzipierter Reinigungsmittel
  • Auffrischungsbehandlung: Je nach Nutzungsintensität periodische Applikation von Pflegeöl zur Regeneration der Schutzwirkung, typischerweise in Intervallen von 1-3 Jahren
  • Produktauswahl: Ausschließliche Verwendung kompatibler, für geölte Holzböden konzipierter Pflegeprodukte

Häufig gestellte Fragen zur Parkettölbehandlung

Ist eine Ölbehandlung auf versiegeltem Parkett möglich?


Eine direkte Ölapplikation auf versiegelten Flächen ist nicht möglich, da die bestehende Versiegelung das Eindringen des Öls verhindert. Eine Umstellung von versiegeltem auf geöltes Parkett erfordert das vollständige Abschleifen der Versiegelung bis zum Rohholz.

Wie lange ist die Haltbarkeit geölter Parkettböden?


Bei sachgemäßer Pflege weisen geölte Parkettböden eine beträchtliche Langlebigkeit auf. Die Notwendigkeit einer Nachbehandlung variiert je nach Nutzungsintensität: In stark frequentierten Bereichen kann bereits nach 1-2 Jahren eine Auffrischung erforderlich sein, während in weniger beanspruchten Räumen Intervalle von 3-5 Jahren realistisch sind.

Welche Ölprodukte entsprechen ökologischen Kriterien?


Naturöle auf Basis pflanzlicher Rohstoffe wie Leinöl, Sojaöl oder Tungöl weisen im Allgemeinen ein günstiges ökologisches Profil auf. Diese Produkte zeichnen sich durch einen reduzierten Gehalt an flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) und biologische Abbaubarkeit aus. Zertifizierungen wie das EU-Ecolabel oder natureplus können bei der Identifikation umweltverträglicher Produkte hilfreich sein.

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